Die Politik Zur Deutschen Einheit: Probleme -- Strategien -- Kontroversen Paperback - 1991

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Die Politik zur Deutschen Einheit - Probleme, Positionen, Kontroversen Es gibt Zeiten, in denen sich die Ereignisse berstrzen und von anderen ber- holt werden, noch ehe sie auf den Begriff gebracht sind. Es sind dies Perioden, in denen sich konsolidierte Strukturen scheinbar verflssigen und die Komple- xitt des "auch anders Mglichen" zumindest temporr freigeben - bevor sie in einer mehr oder minder vernderten Form wieder festgefroren werden. Nachdem die "deutsche Frage" mit den Weichenstellungen von 1947-49 ber vier Jahrzehnte faktisch eingefroren war, setzte im Herbst 1989 ein gro regio- nal bedingtes pltzliches Tauwetter ein. Die nationale Frage entfaltete in nur wenigen Monaten ihre gesamte Komplexitt - ihre historischen Verwirrungen und politischen Logiken, die mit ihr verbundenen konomischen Interessen und sozialen Konflikte, die ihr inhrenten psychologischen Traumata, Kom- plexe, ngste und kulturellen Leitmotive. Dieses Buch bietet weder eine Chronologie der Ereignisse noch parteiliche Stellungnahmen, kein Pldoyer fr oder wider die deutsche Einheit. Nicht Ge- sinnungen werden artikuliert, nicht emphatische Bekundungen zum "natio- nalstaatlichen Imperativ" verlautbart. Mit diesen ist das Publikum seit dem Herbst 1989 schon reichlich berschttet worden. Sie reichten im Inland von den Publikationen der "journalistischen Adjudanten" der offiziellen Politik in den Massenmedien ber die deutschlandpolitischen "Bekenntnisse" von Schriftstellern wie Martin Walser, bis zu kritischen Stimmen, wie denen von Gnter Grass und Jrgen Habermas, die unter dem Eindruck der deutsch- nationalen Katastrophen dieses Jahrhunderts auf nichtnationale, unversalisti- sche Prinzipien der Moral und Vernunft setzten und dem auf nationale Eini- gung orientierten herrschenden Zeitgeist widersprachen.